Wenn auch etwas verspätet, hier ist unser Tagebuch von gestern!

Auch heute läutete der Wecker um 7:45 Uhr den dritten Morgen ein. Während der zum Überleben notwendige Kakao in der Küche vorbereitet wird, werden beim nächstgelegenen Bäcker die vorbestellten Brötchen abgeholt. So lässt sich zusammen mit der Tageslosung gut in den Tag starten.

Dieses Mal erwartete uns nämlich eine Unter-Brücken-Weltneuheit: Wir wurden einen Teil unserer Etappe freundlicherweise bereits ein Stück Richtung Mainaschaff gefahren. Schon am Abend unserer Ankunft wurden wir von Pfarrer Thomas Gitter darüber informiert, dass momentan die Stockstädter Eisenbahnbrücke nach Mainaschaff eine kleine „Diät“ in Form von 20 fehlenden Metern durchmacht. Damit auch jeder von uns Mainaschaff erreichen kann, haben wir deshalb die Strecke ein wenig umdisponiert und wurden nach Stockstadt gefahren, wo wir nur noch über die Schleuse nach Kleinostheim laufen mussten, um den Erzfeind der Route – den Main – überbrücken zu können. Damit unsere Bollerwagen auch alle den Weg dorthin finden, haben wir unsere Bollerwagen-Fahrzeugmechaniker Hand anlegen lassen und diese in ihre kleinstmögliche Ausstattung umfunktioniert.

In Mainaschaff wurde natürlich selbstverständlich die improvisierte Gartendusche in Betrieb genommen, damit sich jeder wohlfühlen konnte. Auch die Kartoffelsuppe (mit Speck!) in Verbindung mit Joghurt als Abendessen und Nachtisch ließ keine Wünsche offen. Wer zwischen den Programmpunkten noch nicht ausgelastet ist, nutzte die Zeit, um seinen Jute-Beutel noch weiter zu verzieren.

Um 22 Uhr feierten wir gemeinsam wieder Andacht und mussten auf ein Neues feststellen, dass uns dekanatsweit jede Gemeinde für unseren zusammengefundenen Chor beneiden würde. In der Andacht hörten wir davon, wie Jesus auf dem Wasser ging und Petrus zu sich rief, um ihm nachzufolgen. Wir können darauf vertrauen, dass vor allem dann, wenn die Wellen um uns herum vermeintlich Überhand zu gewinnen versuchen, wir auf Jesus zählen können und nicht untergehen werden.
Mit zu viel Zuversicht lässt es sich erst recht gut schlafen, um sich für die nächste Etappe nach Aschaffenburg Damm stärken und erholen zu können.